Folgend laden wir euch zu einer kleinen kulinarischen Reise durch Kanada ein. Auch wenn das Land mit dem Ahornblatt nicht gerade für eine jahrhundertalte Küche und Tradition bekannt ist, so gibt es doch immer die ein oder andere Leckerei oder lokale Spezialität zu entdecken.

Starten wir an der Westküste mit Vancouver und Vancouver Island, welche am Pazifik liegen bzw. vom Pazifik umgeben sind. Aus diesem Grund gibt es daher natürlich erst mal Fisch. Dieser wird typisch als Fish & Chips zubereitet oder aber in Natura gereicht.

Sushi Vancouver

In Vancouver selbst spielt der Einfluss der asiatischen Bevölkerung eine sehr große Rolle. Wer ein Liebhaber der Asiatischen Küche ist, kommt hier voll auf seine Kosten. Hier gibt es alles was das Herz begehrt und das an fast jeder Straßenecke: Sushi, Korean Barbecue, Chinesisch, Thai und vieles mehr. Sushi in Vancouver – ein absolutes Muss!

Wir reisen weiter Richtung Norden und machen einen Stop im Okanagan Valley.

Wein Okanaga Die typischen Kanadischen Wäldern werden lichter und die Umgebung immer karger. Die Sonne brennt, es befindet sich kein Wölkchen mehr am Himmel und wenn man etwas grünes sieht, dann sind das die bewässerten Obstplantagen bzw. Weinreben. Hier gibt es frisches Obst wie Orangen, Pfirsiche und Kirschen, welche auch überall zum Verkauf angeboten werden. Und für alle die gerne mal ein Gläschen Wein trinken, kommen hier definitiv auf ihre kosten.

Nachdem wir uns den Bauch mit frischem Obst voll geschlagen und unseren Rausch ausgeschlafen haben, geht es weiter hinauf in den hohen Norden Kanadas – in den Yukon und nach Alaska (USA). Hier gibt es viel Burger mit Pommes und Fish & Chips.

FishandChips Alaska Yukon Und wo wir gerade bei Burger mit Pommes sind, habt ihr schon mal ein Root Beer getrunken? Vom Name her klingt es nach Bier, vom Aussehen her könnte es ein Malzbier oder aber Spezi sein… lasst es mich gleich vorweg nehmen: es ist nichts von alle dem. Bestellt es euch nur dann, wenn ihr auf ein Getränk steht, dass meiner Meinung nach, nach Kaugummi schmeckt oder ihr aber inzwischen so neugierig darauf geworden seid, dass ihr eure eigene Erfahrung machen möchtet.

Vom Root Beer aber nun zurück in den Yukon bzw. Alaska. Neben der typischen amerikanischen Küche gibt es in Alaska köstlichen, fangfrischen Fisch. Gerade wir Deutsche sind in dieser Hinsicht nun überhaupt nicht verwöhnt.

Für mich immer noch eines der Highlights meines Alaska Urlaubs:
„Ich sitze draußen am Hafen und genieße zur Abwechslung mal die wärmenden Strahlen der Sonne, welche alles um mich herum zum glitzern bringen: das Meer, die darauf tanzenden Boote und das Weiß der Gletscher der umgebenden Berge. Dann schließe ich die Auge und nehme umso mehr das Rauschen der Wellen und den salzigen Geruch des Meer wahr, welcher immer wieder mit einer frischen und klaren Brise vom Gletscher her kommend, vermischt wird. Dann öffne ich meine Augen wieder und nehme einen Bissen von meinem soeben bestellten Fisch… hier essen einfach alle Sinne mit!“ – Miriam

Mulitkulti Toronto

Nun verlassen wir den Pazifischen Ozean und schreiten mit riesen Schritten einmal durch Kanada bis an die großen Seen – nach Toronto. Toronto liegt nahe an der amerikanischen Grenze, was man nicht nur kulinarisch zu spüren bekommt. Wie New York City ist Toronto auch ein Schmelztiegel der Kulturen. In dieser Stadt leben Menschen aus allen Herren Ländern und dementsprechend ist auch das kulinarische Angebot. Was also die Vielfalt der Küche angeht, kann keine andere Kanadische Stadt Toronto das Wasser reichen.

Den Weinliebhabern unter uns sei ein Abstecher in südöstliche Richtung nach Niagara on the Lake empfohlen, welches von Weingebiete und Obstplantagen umgeben ist.

Wir verlassen das Multikulti von Toronto und reisen weiter in die Provinz Quebec. Im Gegensatz zum restlichen Kanada (außer New Brunswick) wird hier französisch gesprochen und gelebt. Der Einfluss aus Frankreich ist hier deutlich zu spüren.

Backware Montreal In Montreal gibt es jede Menge Bäckereien, in denen man sich den Bauch mit frischen Croissant, Baguette und buntesten Macarons vollschlagen kann. Sonntags geht man mit Freunden und Familie ausgiebig Frühstücken, wobei ganz besonders Eggs Benedict zu empfehlen sind. Abends wird auf dem Balkon ein Glas Wein, welcher aus der Region zwischen Montreal und Sheerbroke stammt, genossen.

Aber auch das Bier brauen ist in Montreal stark im kommen. Neben der bekanntesten Brauerei Molsen, wessen Bier übrigens ganz lecker ist, gibt es viele kleine Restaurants und Pups, welche ihr Bier selbst brauen. Nachdem es in Kanada kein Reinheitsgebot gibt, kann hier viel mehr mit Zutaten experimentiert werden, so dass einem vielfältigen „Beer Testing“ nichts  im Wege steht.

Bevor wir jedoch Montreal verlassen müssen wir uns noch kurz dem Thema Poutine widmen. Was genau ist das eigentlich? Poutine sieht erst mal gar nicht lecker aus: ein Haufen Pommes mit jeder Menge Bratensoße drüber und einer Art Mozzarella bestreut. Das zumindest ist die Grundidee, welche jedoch noch beliebig ausgebaut und variiert werden kann. Statt der Bratensoße, gibt es eine Veggisoße und man kann sich noch unterschiedlichste Toppings, wie Fleisch, Gemüste etc. dazu bestellen.

Am Ende bekommt man dann einen matschigen Haufen, der eigentlich gar nicht so schlecht schmeckt. Besonders gut nach einer durchzechten Nacht oder am nächsten Morgen als Katerfrühstück geeignet. Übrigens gibt es Poutine in Kanada sogar bei McDonalds. Wer diese probieren möchte sollte dies allerdings auf keinen Fall dort tun, sondern im La Banquise (24h geöffnet) in Montreal.

Ahornsirup Quebec

Nun verlassen wird jedoch die Stadt und streifen durch die umliegenden Wälder, wobei wir dabei die berühmten kanadischen Ahornbäume einmal etwas genauer betrachten. Von diesen stammt nämlich nicht nur das bekannte Ahornblatt der Landesflagge, sondern durch diese entsteht auch das berühmte, kanadische Gold – der Ahornsirup.

Zwischen Ende Februar bis Anfang April wird in der Provinz Quebec durch den Wald gestapft und Sirup geerntet. Dieser wird dann eingekocht und es ist Zeit für die Maple Sugar Shacks. Die bestehen aus deftiger quebecer Hausmannskost, aber natürlich auch aus Ahornsirup mit Pancakes, Waffeln und Beaver Tails. Bei Kindern immer sehr beliebt: ein Holzbrett wird mit Schnee ausgelegt und dann mit Ahornsirup beträufelt – Lecker!

Aber nun genug mit Ahornsirup. Wir machen uns auf weiter Richtung Osten zu einem Abstecher auf die kleine, aber dafür um so bekanntere Insel Prince Edward Island.

Meeresfrüchte Prince Edward Island Die dortige Landwirtschaft setzt viel auf biologischen Anbau und lokalen Vertrieb, Das Meer um PEI geizt nicht mit Fisch und allerlei Meeresfrüchten. Welt bekannt sind allerdings die Muscheln, sie gehören angeblich zu den besten der Welt. Oder wie wäre es mit ein paar Austern und einem Gläschen Sekt? Vor allem die Genießer unter uns, sollten auf der kleinen Insel im Atlantischen Ozean auf ihre Kosten kommen.

Weiter geht`s nach Nova Scotia – Canada`s Ocean Playground. Auch hier ist die Auswahl an frischem Fisch gegeben: ein bisschen Austern, ein wenig von den Jakobsmuscheln – der Hummer dagegen ist ein Muss! Ist man in den Regionen der Arkadiern unterwegs sollte man mal von den Waffeln mit Rübenmelasse probieren.

Blaubeeren Nova Scotia

Ansonsten ist wieder der große Einfluss der amerikanischen Küche zu spüren, was im Falle der Pies nicht unbedingt schlecht sein muss. Auf der Fahrt Richtung Norden, gönnen wir uns immer wieder mal ein Stück Apple oder Blueberry Pie.

Burger Neufundland Schließlich lassen wir die Küsten Nova Scotias hinter uns und machen ein letztes mal Halt – auf Neufundland. Auch hier gibt es natürlich wieder allerlei Fisch und wer bis jetzt noch keinen Hummer gegessen hat, dem bietet sich hier die letzte Chance. Ansonsten gibt es hier viel leckere Hausmannskost wie Fish Chowder, Cod Tongues und Fish Cakes. Als Burger gibt es Moose Burger und dazu ein Iceberg Beer von der Brauerei Quidi Vidi aus St. John`s, welche besagtes Bier mit Wasser aus den an Neufundland vorbei ziehenden Eisbergen braut.